Aufstieg FC Länggasse Saison 2018/19 #mehausverdient

Aufstieg FC Länggasse Saison 2018/19 #mehausverdient

17.30 Uhr, Bern, Länggassplatz, die Spannung und der Duft von Bratwürsten liegen in der Luft. Der Sieg im Auswärtsspiel gegen den FC Vicques macht die Brust der Längässler breit. Nervosität vor dem letzten Schritt ist kaum da, dafür der Glaube an die eigene Stärke, und der Wille, sich in den Geschichtsbüchern des Traditionsvereins FC Längasse zu verewigen.

Alle Bilder: Simon Anlinker

18:00, Neufeld, Kunstrasen, die Partie beginnt. Das Heimteam von Trainer Patrick Baumann schlägt ein hohes Tempo an. Nichts soll hier anbrennen, auf dem aufgeheizten, künstlichen Grün. Die Kenner unter den Zuschauern sehen schnell, dass die Bernern den Jurassiern überlegen sind.

18:30, die Nummer #20 zersägt unaufhaltbar die dünnen Äste des FC Vicques. Der Routinier, schiesst zwei Tore, wie schon im Jura. Er nimmt dem Auswärtsteam die letzten Hoffnungen, derweil Gerüchten zu Folge im altehrwürdigen Kabinentrakt bereits T-Shirts bedruckt werden.

18:41, kurz vor der Pause, die Kür beginnt. Rodrigo Balsiger, der Gabriel Sager in jung und technisch versierter, schiebt eiskalt ein. 3:0, Pausenstand, der Drops ist gelutscht.

Pause, Länggassplatz, das Bier gibt’s aus dem Hydranten. Statt über eine spannendes Spiel zu diskutieren, reicht man sich die Sonnencreme.

19:00, weiter geht’s, 45 Minuten bis zum Aufstieg.

19:10 bis 19:12, nächste Runde Bier, der Schreiberling holt. In dieser Zeit hört man zuerst einen verhaltenen Jubel, kurz darauf einen Pfiff und anschliessend einen lauten Jubel. Nein, es geht nicht um den VAR. Der Spieler mit dem klingenden Namen Jules Fleury markiert für die Gäste den ersten Treffer. Im Gegenzug: Penalty für Länggasse, die #20 lässt sich nicht zweimal bitten: 4:1. Persönliche Bilanz: fünf Tore in zwei Aufstiegsspielen – unbezahlbar.

19:15 bis 19:44, Wechseln bitte! Jeder Spieler auf dem Matchblatt des FCL bekommt seinen Moment. Ein starkes Zeichen für ein starkes Team. Der aufstrebende Reshad Goxhufi nützt seine Chance prompt, markiert mit viel Power das 5:1. Unter dem Motto “eine Seltenheit” kündigt der Speaker den letzten Wechsel an, jenen der Torhüter. Die ersten ausgewechselten Spieler verschwinden in dieser Zeit in die Garderobe – Bier holen.

19:45 Uhr, Siiiieg, Aufstiiiieg, fliieg Buuumä Pädu, fliiieg! Emotionen, wie beim Champions-League-Titel von Liverpool. Man liegt sich in den Armen, begiesst sich mit Bier, schiesst Selfies mit der Familie, den Freundinnen, den Fans. Einige Kinder haben sogar Masken aus Karton gebastelt. Sie ehren den Mo Salah der Länggasse. Ob das gar eine Guerilla-Aktion eines ehrgeizigen Beraters war? Fakt ist: Die Nummer 7 wird für den Quartierverein wohl schwierig zu halten sein.

00:01, der Tag danach beginnt, die Party läuft. CS7 unterschreibt einen neuen Vertrag auf Lebzeiten – mit Lippenstift auf dem T-Shirt der Barkeeperin. Die Nummer #10 tänzelt leichtfüssig, lässt jeden um sich herum schlecht aussehen – ein wahrer Spielmacher.

02:30, die ersten verlassen den Club durch den Hinterausgang, es geht um die Stammplätze. Die anderen lassen die Muskeln spielen, oder punkten mit ihrer witzigen Art.

05:10, die Party ist zu Ende.

06:00, alle schlafen. Alle? Nein, ein einsamer Krieger streift sich den verschwitzten Längasse-Pulli über, zieht seine Laufschuhe an und geht joggen. Dies berichten zumindest zwei gut unterrichtete, unabhängige Quellen: Busfahrer Roli und Deniz, der Abräumer im Dönerladen um die Ecke.

Ausblick: zwei Wochen frei, Zeit um sich um fehlendes oder kaputte Material zu kümmern, die verschiedensten Dokumentationen der legendären Nacht via die sozialen Medien den Followern zu präsentieren, Posts von Teamkollegen kommentieren, Kommentare von Teamkollegen liken, oder einfach mal die Seele baumeln lassen.

Ausblick #2: FC Länggasse – Saison 2019/20 – 2. Liga regional –  #mehausverdient!

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