Schrauben, schleifen, schrubben – Stefan Zaugg lebt für seinen Beruf als Autotuner. Er hat den FN sein aktuelles Prunkstück gezeigt.
Schwarze Mütze, schwarzes Shirt mit aufgedrucktem Auto, schwarze Arbeiterhosen – so empfängt Stefan Zaugg die «Freiburger Nachrichten» in Jeuss. Das hier jemand lebt, der Autos liebt, sieht man an den diversen Modellen, die vor dem Haus parkiert sind. Seit etwas mehr als zwei Jahren ist Zaugg selbständig als Tuner tätig.
Mit seiner eigenen Firma West Schweiz Customs hat er sich einen Traum erfüllt. Was ist denn seine Faszination am Umbauen von Autos, am Tunen? «Der unbegrenzte Individualismus. Es ist wie Lego spielen, nur für Erwachsene.»
Als er seinen Liebling, einen grauschwarzen Nissan Z mit 350 PS aus dem Jahr 2004 locker aus der Garage schiebt, sieht es tatsächlich etwas aus wie bei Lego. Sobald man aber den Motor fauchen hört und die vielen Details am Auto sieht, hat dies nichts mehr mit farbigem Spielzeug zu tun. Der auffällige Heckflügel imponiert, und im Innern hat Zaugg einen Computer eingebaut, der die Fahrzeugdaten in Echtzeit präsentiert.
Er hat diesen Nissan Z so nebenbei umgebaut. «Wenn es mich packt, dann kann ich nicht mehr aufhören», sagt Zaugg – seine Freundin neben ihm schmunzelt. «Es ist schon so etwas wie Liebe», meint sie auf die Frage nach der Beziehung zwischen ihrem Freund und den Autos. «Ich muss da ab und zu hintenanstehen, wenn er nächtelang schraubt.»
Staunende Augen als Lohn
Schnell machte sich der 30-jährige Freiburger unter den Tunern einen Namen. «Die Szene ist toll. Man lernt viele neue Freunde kennen. Ohne diese Freunde, wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt bin.» Sein Geschäft läuft gut. Er hat Kunden aus der ganzen Schweiz, die ihre Autos nach Jeuss bringen.
Der Autoliebhaber schwärmt von den vielen Rückmeldungen: «Ob jung oder alt – mein Auto wird viel bestaunt und meine Arbeit gelobt. Das ist eine schöne Genugtuung.» Bei Zaugg selbst begann die Faszination für Autos früh. Sein Götti fuhr Rennautos, und so war es schnell um den kleinen Stefan geschehen. Nach der Ausbildung zum Automobil-Mechatroniker arbeitete er einige Jahre auf dem Beruf. Bald aber wollte er sein eigener Chef sein. Heute lebt er den puren Individualismus, beim stundenlangen Schrauben, Schleifen oder Schrubben an den Autos.