Sehr geehrter Bernhard Traugott Alpstaeg
Ich bin enttäuscht, ja gar wütend, über die Entwicklungen in den letzten Wochen.
Mitte September 2022, es erscheint der erste von bisher vielen Medienberichten, in denen Ihr Name in Verbindung mit dem FC Luzern auftaucht. Aus dem Nichts sind Sie wieder ein Thema.
Ich dachte, das sei ein kurzes Strohfeuer – nun brennt’s rund um die Swissporarena.
Sie sagen zwar öffentlich:
«Ich finde nicht, dass es brennt. Wir haben ganz normale Meinungsverschiedenheiten und die tragen wir untereinander aus. Da brauchen wir keine fremden Leute dazu.»
Sie sind der Brandstifter, Herr Alpstaeg. Wieso? Diese Frage stellen sich viele in der FCL-Familie. Wieso bringen Sie den FC Luzern mit Ihren Handlungen und öffentlichen Äusserungen aus dem Gleichgewicht?
Mit zunehmender Dauer stellt sich heraus, dass Sie mit Ihrer Kritik an der operativen FCL-Führung ziemlich alleine dastehen. Es kommt nicht zu internen Aufständen beim FC Luzern. Stattdessen stellt sich der ganze Verwaltungsrat hinter die von Ihnen kritisierten Personen, in erster Linie hinter Präsident Stefan Wolf und Sportchef Remo Meyer.
Ich gratuliere Ihnen, Ihr Zündholz hat ein grosses Feuer entfacht.
Sie agieren als mächtige Einzelperson gegen einen gesamten Klub.
Ein Klub, der in der ganzen Zentralschweiz breit abgestützt ist. Nicht nur der Verwaltungsrat setzt ein klares Zeichen. Da ist auch noch Thomas Meier, Geschäftsführer der Lehner Versand AG. Er steht wohl symbolisch für viele andere FCL-Sponsoren, denen Ihre jüngsten Machenschaften nicht gefallen. Der Lehner-Chef äussert seine Unzufriedenheit in der Zeitung. Noch schlimmer: Bei einer Aussage von Meier schwingt ein Hauch von Sarkasmus mit, der Ihnen zu denken geben sollte.
Herr Alpstaeg, Sie müssen sich fragen, ob Sie noch ernst genommen werden?
Die Fans, die Basis des FC Luzern, sie fordern zu Ihrem 77. Geburtstag Ihren Abgang. Jene Leute, die Spiel für Spiel, egal ob auf Barragekurs oder auf dem Weg in den Cupfinal, in der Swissporarena stehen und die Mannschaft nach vorne peitschen.
Herr Alpstaeg, Sie halten sich lediglich noch an Ihren 52% Aktienanteilen fest.
Es ist Zeit.
Zeit, das Kapitel FC Luzern im Leben von Bernhard Alpstaeg zu beenden.
Sie haben viel Geld in den FC Luzern investiert – dafür danke ich Ihnen. Ich hatte lange Zeit das Gefühl, der FC Luzern ist für Bernhard Alpstaeg eine Herzensangelegenheit. Seit Ihren öffentlichen Aussagen kann ich das aber kaum noch glauben. Probleme in Beziehungen, die mir am Herzen liegen, bespreche ich am Esstisch, nicht in der Öffentlichkeit.
Es ist Zeit, Herr Alpstaeg.
Zeit, die Zügel all jenen Personen zu überlassen, die Sie wegen Ihrem Verhalten kritisieren.
Nehmen Sie sich in Zukunft Ihre eigenen Worte mehr zu Herzen. Als Swisspor-Patron werden Sie auf der Webseite wie folgt zitiert:
«Bescheiden bleiben und etwas mehr arbeiten als andere. Das führt zum Erfolg. Den wollen wir für alle. Denn wer Gutes sät, der Gutes erntet. Davon sind wir überzeugt.»
Ich wünsche Ihnen für die Zukunft eine Prise Bescheidenheit, viel Erfolg, gute Saat und gute Ernte.
4 Gedanken zu “Herr Alpstaeg, überlassen Sie die Zügel Ihren Kritikern – ein offener Brief”
Gratulation, Herr Wetterwald! Besser kann man das nicht schreiben. Wenn Herr Alpstäg dem FCL nicht noch weiteren Schaden zufügen will, sollte er sich ihre Worte zu Herzen nehmen, und den FCL wieder zur wirklichen Herzensangelegenheit werden lassen. Ich grüsse Sie herzlich.
Vielen Dank für die Rückmeldung.
Sehr geehrter Herr Wetterwald,
Ich kenne Sie nicht persönlich, aber ich möchte Ihnen für Ihren Mut, für Ihre Gradlinigkeit und Ehrlichkeit einfach nur DANKE sagen!
Ihr offener Brief könnte nicht besser abgefasst sein.
Und der Schlussteil mit dem Blick in den eigenen Spiegel ist der Hammer.
Ich gratuliere Ihnen!
Beste Grüsse
Josef Bieri
Sehr geehrter Herr Bieri
Ich danke Ihnen für Ihre Rückmeldung und das Lob.
Freundliche Grüsse
Janick Wetterwald