«Gschobe!»: Darum wechselte ich die online Jass-Plattform

Jassen mit Freunden, online, zuhause auf dem Sofa – eine gute Alternative unter den aktuellen Umständen. Am Anfang spielte ich selten, in den letzten Wochen ergab sich regelmässig eine abendliche Runde.

Jass Fédéral, die Plattform vom Telekommunikationsriese Swisscom, die via Bluewin betrieben wird, war bisher immer die erste Adresse. Seit dem Update gibt’s da sogar die Möglichkeit miteinander zu sprechen, ja sogar eine Videofunktion. Man kommt sich vor, als ob man in der Beiz zusammen am selben Tisch hocken würde. Genial!

Bei Google heisst’s im kurzen Text unter der Seite: «Die beste Online Jass-Plattform der Schweiz.» Auf der Seite steht dann auch noch: «Die Jass-Plattform von Jass Fédéral wurde 2020 weiter ausgebaut und soll allen Jass-Freunden ein unvergleichbares Online-Erlebnis bieten.»

Naja, bei regelmässiger Nutzung wurde bei mir der Ärger grösser und grösser.
Wieso? Darum:

  1. Qualität und Stabilität der Videofunktion ist mangelhaft – das würde ja noch gehen. 
  2. Die Verbindung unterbricht oft und natürlich IMMER, wenn ich super Karten auf der Hand habe. Das Spiel ist dann vorbei, es bleibt nur der Neustart einer Runde. Das ist nicht so cool und man könnte erwarten, ein Anbieter wie die Swisscom sollte eine stabilere Plattform hinkriegen.
  3. Das Tüpfli auf dem i: Zu Beginn jeder Spielrunde sieht man die letzte Karte ganz links nicht! Man sagt also einen Trumpf an ohne zu Wissen, welche die tiefste Eichel ist, die man auf der Hand hat. Ein Sechsi vielleicht und so würde sich der Une-Trumpf anbieten? Das Nell, und ich habe auch sonst noch gut Eichel? Man lässt sich überraschen.
  4. Die Zeitlimite: Ich finde diesen Stress unnötig. Diskussionen über die letzte Runde, schwierig, die Zeit drängt. WC-Pause? Heikel, es geht Schlag auf Schlag. Dabei – finde ich – lebt das Jassen auch davon, das ein Spieler mal etwas länger überlegt. Und Zeit, an der fehlt es uns allen momentan sowieso nicht.
  5. Ein Spieler schiebt, die beiden Gegenspieler merken das nicht. Man muss also jeweils fragen, wer nun den Trumpf angesagt hat.
Eichle 6? Eichle 7? Eichle 8? Ich erfahre es erst nach der ersten Runde …
… es ist das Eichle 6. 🙂 Der violette Punkt ist übrigens der Countdown. Wer sich bis zum Ablauf nicht entschieden hat, für den entscheidet der Computer.

Der Text zeigt Wirkung – das sagt die Swisscom zur Kritik an Jass Fédéral.

Wie schon erwähnt wurde es mir und teilweise auch meinen Freunden mit zunehmender Zeit unter diesen Umständen zu bunt. Also schauten wir uns nach einer Alternative um und wurden fündig: schieber.ch. Der Name der Plattform glänzt bereits mit Einfachheit, Klarheit.

Wohl auch weil wir von Jass Fédéral so gefrustet waren, waren wir von schieber.ch sofort angetan. Ok, sprechen miteinander kann man nicht, eine Kamerafunktion gibt es nicht, dafür ein simples Chatfenster, das einwandfrei funktioniert. Es dient auch als eine Art Protokoll, so kann man dort lesen, wenn ein Spieler schiebt, Trumpf ansagt oder weist. Das Tempo bestimmt jeder Spieler selber: Beim Ausgeben der Karten oder wann der Stich von der Spielfläche verschwindet.

Das beste zum Schluss: Bei schieber.ch sieht man alle 9 Karten von Anfang an – unglaublich!

Alle neun Karten von Anfang an im Blick. Rechts das Chatfenster als «Protokoll».

Falls du bis hier gelesen hast, obwohl du dich nicht für Jassen interessierst und es auch nicht spielen kannst oder willst, merci. Schreib doch einen Kommentar mit deiner Meinung, deinem Input, einem Lob, einer Kritik, oder was auch immer.

Du bist auch (Online) Jasser? Super! Schreib doch ein Kommentar mit deiner Meinung, deinem Input, einem Lob, einer Kritik, oder was auch immer.

«Gschobe!»

PS: Das Kommentarfeld ist ganz unten am Artikel. 🙂

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6 Gedanken zu “«Gschobe!»: Darum wechselte ich die online Jass-Plattform”

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