In Luzern können Kaffee-Liebhaber ab Samstag die Babette-Mischung ausprobieren. Das neue Lokal an der Hirschmattstrasse setzt zudem auf Community und regionale Produkte.
Drei junge Männer sitzen an einem Tisch im «Kafi Babette». Das Trio erzählt von seiner Kafi-Idee, wie der Name entstanden ist, der eigenen Röstung und den Eckpfeilern Lokalität und Nachhaltigkeit. Es ist zu spüren: Raphael Bättig, Thomas Oberlin und Stefan Kohler sind stolz. Sie stecken viel Herz in ihr Projekt.

Bilder: Patrick Hürlimann
Die Eröffnung an der Luzerner Hirschmattstrasse 36 ist für den 12.12.2020 um 12.12 Uhr vorgesehen. «Wir holen die Fasnachtseröffnung nach, einen Monat später», sagt Raphael Bättig mit einem Lachen. Damit alles coronakonform abläuft, wird es reservierbare Zeitfenster geben, aber es bleiben auch Tische frei für spontane Gäste. Dieses System soll in einer ersten Phase bis Weihnachten Bestand haben.

Die Idee und die Rolle von Mama Oberlin
Vor drei Jahren kam bei den Arbeitskollegen die Idee für ein Café. «Wir hatten als Aussendienst-Arbeiter das Verlangen nach einem Ort für unsere Pausen, oder um einige Stunden zu arbeiten», erklärt Bättig. Den Anstoss gaben Thomas Oberlin und Stefan Kohler, die nach ihrer regelmässigen Sitzung am Montagmorgen oft über die Kaffee-Idee diskutiert haben. Als es konkret wurde, holten sie Bättig ins Boot und das Trio war komplett.
Der Name Babette sollte eigentlich nur ein Platzhalter sein, doch er blieb. «Unser Gedanke ist, dass man sich bei uns wie zu Hause fühlen soll. Der Spitzname meiner Mutter ist ‹Babettli›, also heisst das Café nun Babette», erzählt Oberlin. Kohler ergänzt: «Als wir zu Beginn in unserem Umfeld vom Babette erzählten, war der Name sofort in den Köpfen drin. Das war für uns ein gutes Zeichen.»

Für die Finanzierung des Projekts lancierte das Team ein Crowdfunding – mit Erfolg. Es kamen über 23’000 Franken zusammen. Die Spender konnten sich zum Beispiel einen Bilderrahmen ersteigern, der mit einem Bild nach Wahl im «Babette» hängen wird. Diese Fotos sollen ein Symbol sein für den gewünschten Community-Gedanken.
Babette-Röstung und nachhaltige Gläser
Im «Babette» geht’s natürlich hauptsächlich um Kaffee. Das zeigt auch der Blick an die Theke. Diese ist mit ganz vielen Kaffeebohnen versehen und ein Blickfang:

Besonders stolz ist das Team auf die hauseigene Röstung. Die Babette-Mischung besteht zu 100 Prozent aus Arabica-Kaffeebohnen und hat «ein angenehm markantes, leicht fruchtiges Aroma». Wichtig ist für die drei Herren: Die Mischung ist biozertifiziert. Ob Kaffee, Bier, Wein oder auch die Snacks – es sind alles lokale oder nationale Produkte.
Mit den hauseigenen To-go-Gläsern will das Babette-Team auch in puncto Nachhaltigkeit mitspielen: «Gegen ein Depot kann ein Take-away-Glas gemietet werden. Wer dieses beim nächsten Mal mitbringt, erhält ein neues.» Es sollen so wenig Einwegbecher wie möglich gebraucht werden.
Das «Babette» ist bereit
Die letzten Vorbereitungen für die Eröffnung laufen. Am Montag begutachteten Vertreter der Stadt Luzern das Lokal. «Alles ok», sagt Stefan Kohler erleichtert. Die letzten zwei Monate hat das ganze Team sehr viel Zeit in das «Babette» investiert. Die Lampen zum Beispiel haben die drei selber zusammengebaut:
«Es waren lange Tage, aber wir waren mit Herz dabei», so Kohler. «Wir konnten stets auch auf die Unterstützung aus unserem Umfeld zählen», ergänzt Bättig. Für die letzten Tage herrsche nun eine gesunde Anspannung – und vor allem Vorfreude.