Der Freiburger Pierre-André Schmitt übernahm im letzten Jahr zusammen mit Stéphane Gachet das Uhrenmagazin «Watch Around». Die beiden Verleger drehten fleissig an den Zahnrädchen – nun ist die Zeit reif für etwas Neues in altem Look.
«Die gute, alte Uhr wird nie aussterben», sagt Pierre-André Schmitt. Eine Uhr am Handgelenk gehe über die reine Funktion hinaus, es sei Kunst. Diese Kunst will der Freiburger, zusammen mit seinem Partner Stéphane Gachet, den Lesern der Zeitung «Watch Around» näherbringen. Zeitung? Ja genau. «Watch Around» war bis anhin ein Hochglanzmagazin, das zweimal im Jahr erschien. Gründer und bisheriger Verleger war Jean-Philippe Arm. Die neuen Verleger krempelten das Konzept um.
«Seriös und glaubwürdig»
Zehn Mal im Jahr erhalten die Abonnenten nun eine «Gazette», wie sie Schmitt liebevoll nennt, gedruckt auf Zeitungspapier. «Die Zeitungen werden im Umfang von 8 bis 16 Seiten erscheinen», erklärt Schmitt. Dazu kommt im Herbst das Jahrbuch in Magazinformat. Die Gesamtauflage beträgt 25 000 Exemplare, ein Jahresabo kostet 85 Franken. Gachet und Schmitt haben sich bewusst für die etwas «altmodische» Variante entschieden: «Eine Zeitung strahlt Glaubwürdigkeit aus, wirkt seriös», sagt der 59-jährige Schmitt. Zudem sei der Druck günstiger als für ein Hochglanzmagazin.
Verlierst du dein Handy,
dann bist du wütend.
Verlierst du deine Uhr,
dann bist du traurig.
Pierre-André Schmitt, Verleger Watch Around
Das Verleger-Tandem setzt auf Zweisprachigkeit. Schmitt ist Chefredaktor der deutschen Ausgabe, Gachet führt die französische Feder. Und so ganz ohne modern geht es dann doch nicht: Auf der Homepage findet man die längeren Artikel sowie aktuelle Kurznachrichten aus der Branche. Wer will, kann dort auch die Zeitung als E-Paper lesen.
Die Uhr als Statussymbol
Noch im Januar wird die erste neue «Watch Around» erhältlich sein. Schmitt verrät: «Wir berichten zum Beispiel über eine neue Marke, wo die Uhren in der Garage von A bis Z selber gebaut werden.» Die erste Ausgabe soll insgesamt ein Beispiel dafür sein, das Thema Uhren in seiner ganzen Breite auszuleuchten.
Trägt man in den Zeiten von Smartphone oder Smartwatches überhaupt noch «die gute, alte Uhr»? «Ja», antwortet Schmitt, «die Uhr ist ein Statussymbol. Verlierst du dein Handy, dann bist du wütend. Verlierst du deine Uhr, dann bist du traurig.»