Takayuki Ogawa und seine Mutter Brigitte träumen von der eigenen kleinen Käserei in Japan. Das Know-How holen sie sich in der Käserei Molke 7 in Gunzwil.
Auf dem Hügel oberhalb von Sempach zwischen Eich und Gunzwil herrscht die pure Idylle. Morgens um 8 Uhr fährt einer der seltenen Busse in Richtung alte Käserei Bäch im gleichnamigen Ortsteil. Mit einem dieser Busse erreichen auch zwei Gäste aus Japan die Endstation.
Empfangen werden die beiden von Peter Limacher, der die Käserei alleine schmeisst und grossen Wert auf Rohmilch und dessen traditionelle Verarbeitung bis zum hochwertigen Produkt legt. «Mir ist wichtig, dass dieses alte Handwerk nicht verloren geht. Darum war ich von dieser Idee sofort begeistert», erzählt uns Limacher.
Langer Weg
Ein Handwerk, für das Takayuki Ogawa und seine Mutter Brigitte aus dem japanischen Örtchen Matsusaka Mie in die Schweiz gereist sind. Die beiden wollen später in Japan selber Käse herstellen. Dies ganz nach der traditionell schweizerischen Art: «Wir möchten so naturfreundlich und nachhaltig wie möglich produzieren und fast alles mit Handarbeit bewerkstelligen. Für Maschinen fehlt uns sowieso das Geld», erklären die beiden.
Momentan stehen sie noch am Anfang ihres Traums: Ein Haus in Japan steht schon für die Käseproduktion bereit . Sie bewirtschaften auch schon Felder mit Gemüse und Erdnüssen. Zwei Kühe für die Rohmilch müssen noch her. Bis der erste Käse entsteht, wird es also sicher noch das eine oder andere Jahr dauern.
Takayuki Ogawa arbeitet als Zimmermann. «Ich werde jeweils in der Früh die Kühe melken und gehe dann zur Arbeit», erzählt uns der 34-jährige vofreudig. Bis ihr Sohn am Abend wieder zurückkehrt, wird dann Brigitte auf dem Hof die Stellung halten.
Ausbildner Limacher lobt seinen Praktikanten: «Er ist naturverbunden und total begeistert bei der Arbeit.» Nebenbei machen sich Mama und Sohn Ogawa viele Notizen und lesen zusätzlich Bücher zur Herstellung. Dies alles für den Traum vom eigenen Käse in der japanischen Heimat.