Nach der Knieverletzung kam Corona – so geht es FCL-Verteidiger Marco Burch

Seit Anfang Jahr war FCL-Verteidiger Marco Burch nach seiner Knieverletzung zurück im Training. Es dauerte jedoch nicht lange, da folgte der nächste Rückschlag – ein positiver Coronatest.

Die vergangenen Wochen, angefangen noch im letzten Jahr, waren für FCL-Verteidiger Marco Burch eine Achterbahnfahrt. Rückkehr ins Training, kein Einsatz im ersten Testspiel und dann kam Corona – eine Chronologie der Ereignisse.

Ende Dezember 2020, zwei Tage vor Weihnachten. Marco Burch sagt: «Ich starte mit dem Team in die Vorbereitung auf die Rückrunde.» Der Arzt habe grünes Licht gegeben. Der Obwaldner lacht und fügt an: «Genau jetzt, wo die Mannschaft über die Feiertage nicht trainiert. Ich könnte loslegen, muss jetzt aber noch warten.»

Marco Burch darf nach einer Meniskusverletzung im Juli 2020 nun zu Beginn des Jahres 2021 wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen.
Bild: Pius Amrein

Die Vorfreude auf den Trainingsstart am 4. Januar ist gross. Es scheint aber auch, als wisse der junge FCL-Profi, wie es um seinen Körper, um sein Knie steht: «Ich schaue, wie der Körper reagiert. Vielleicht braucht es dann auch mal einen Tag Pause.» Er sei sich auch bewusst, dass nicht alles von Anfang an funktionieren wird. «Ich war länger weg, also brauche ich wohl auch länger, um wieder auf mein gewohntes Level zu kommen.»

Schon vor diesem Gespräch zum Jahresende war er teilweise zurück im Training mit der Mannschaft. Er machte die Passübungen mit, auf Spiele mit Zweikämpfen verzichtete er noch. «Die erste Passübung, auf die habe ich mich einfach nur gefreut. Es war egal, ob die Pässe ankommen – ich hatte Spass.»

Marco Burch ist froh, wieder im FCL-Training dabei zu sein.
Bild: Martin Meienberger

Wie sieht es im Kopf des 20-jährigen Alpnachers aus? «Ich brauche wieder das volle Vertrauen. Keine Ahnung, wie sich die Zweikämpfe anfühlen werden. Bei den Pässen hatte ich zu Beginn auch Zweifel – aber ich muss loslassen können.»

4. Januar 2021, Montag, Marco Burch ist voll zurück in der Mannschaft von Fabio Celestini. Beim Trainingsstart zeigt der 1,83 m grosse Verteidiger gute Pässe und fällt im abschliessenden Spiel mit einer starken Grätsche auf. Direkt vor den Augen des Trainers verhindert Burch so ein Tor des gegnerischen Teams. Das kurze Fazit nach dem ersten Training inklusive Zweikämpfe:

«Das Knie hält und ich bin zufrieden mit der Einheit, es lief gut.»

Die Mannschaftskasse freut sich, dass Marco Burch zurück im FCL-Training ist.
Bild: Martin Meienberger

8. Januar, Freitag, Abschlusstraining vor dem Testspiel gegen den FCZ. Das Gros der Mannschaft spielt einen Trainingsmatch – Marco Burch absolviert an der Seitenlinie ein Ausdauerprogramm. Er ist für das Testspiel noch nicht im Kader. Im Gespräch nach dem Training sagt Burch:

«Ich habe die ganze Woche keine Schmerzen im Knie gespürt.»

Marco Burch gibt im FCL-Training wieder Vollgas.
Bild: Pius Amrein

Der Kopf hindere ihn nicht am vollen Einsatz. Er merke die Müdigkeit etwas schneller, es fehle ihm noch der Rhythmus. Der FCL-Profi ist in erster Linie mit Konditionstrainer Christian Schmidt im Austausch. Dieser ist die Schnittstelle zu Cheftrainer Celestini.

Dem Chef zuhören und lernen: Marco Burch und FCL-Trainer Fabio Celestini.
Bild: Pius Amrein

Wie ordnet Burch die Entscheidung ein, dass er beim ersten Test noch nicht dabei ist? «Ich hätte nicht Nein gesagt zu einem Einsatz – so 30 oder 15 Minuten. Für den Körper ist es aber schlauer, noch etwas zu warten.»

Blick nach vorne: Marco Burch ist wieder bereit für Einsätze.
Bild: Pius Amrein

Nach dem Gespräch macht sich Burch daran, mit den anderen jungen Spielern die Bälle einzusammeln. Zu diesem Zeitpunkt war noch alles in Ordnung beim FCL, bei Marco Burch.

13. Januar, Mittwoch, vier Spieler der 1. Mannschaft werden positiv auf das Coronavirus getestet. Marco Burch gehört nicht zu den vier namentlich genannten Spieler. Er und der Rest der Mannschaft trainieren weiter, doch das Testspiel gegen GC an eben diesem Mittwochnachmittag wird abgesagt.

16. Januar, Samstag, weitere positive Fälle beim FCL. Die Namen der Spieler werden nicht kommuniziert. Marco Burchs Test ist negativ.

18. Januar, Montag, Marco Burch hat leichte Symptome und lässt sich nochmals testen: Das Resultat ist positiv. Er begibt sich zu Hause in Alpnach in Isolation. «Ich habe absolutes Sportverbot», sagt er einige Tage später am Telefon. Er spiele viel Playstation. Die Symptome werden nicht schlimmer, doch die Pause sieht er als Rückschlag:

«Ich mache einen Schritt zurück, weil ich nicht trainieren kann.»

29. Januar, Freitag, die Isolation ist für Marco Burch vorbei. Er absolviert gemäss dem Return-to-Play-Schema von Swiss Olympic verschiedene Tests. «Mein Blut und meine Herzfunktion wurden untersucht.» Es sei alles ok. Der Obwaldner steigt wieder ins Training ein, allerdings mit einem etwas anderen Programm. «Nach meiner Corona-Erkrankung werde ich mich Schritt für Schritt wieder an die Maximalleistung herantasten.» Der Geruchssinn ist noch nicht zurück, ansonsten geht es Marco Burch gut.

«Ich habe mich so gefreut, als ich wieder raus durfte. Soziale Kontakte tun schon sehr gut.»

1. Februar, Montag, der junge FCL-Verteidiger hat einige Trainings nach seiner Isolation absolviert. Der Obwaldner fühlt sich nicht beeinträchtigt von seiner Corona-Erkrankung. Burch sagt: «Die körperliche Fitness fehlt noch etwas, das ist normal nach so einer Pause.» Symptome hat er abgesehen vom fehlenden Geruchssinn keine mehr. Der Weg scheint nun also frei für ein Comeback im FCL-Dress.

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